Liquiditätspapiere

Liquiditätspapiere
Liquiditätspapiere,
 
kurzfristige Wertpapiere (Schatzwechsel und unverzinslichen Schatzanweisungen), die der Deutschen Bundesbank, die im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank kein eigenes Emissionsrecht für Wertpapiere hatte, vom Bund auf deren Verlangen bis zu einem Höchstbetrag von 50 Mrd. DM zur Durchführung der Offenmarktpolitik zur Verfügung gestellt wurden. Sie dienten im Gegensatz zu den Finanzierungspapieren nicht der Kreditaufnahme der öffentlichen Haushalte. Bis zur Neufassung des Bundesbankgesetzen im Oktober 1992 konnten Liquiditätspapiere nur bis zu einer Höchstgrenze von 8 Mrd. DM ausgegeben werden, sofern Mobilisierungspapiere bereits bis zum Nennwert der (seit der Währungsreform von 1948 bestehenden) verzinslichen Ausgleichsforderungen der Bundesbank gegenüber dem Bund in Umlauf gebracht worden waren. Seit der Gesetzesnovelle von 1992 war die Begebung von Mobilisierungspapieren nicht mehr vorgesehen. Liquiditätspapiere in Form von Schatzwechseln mit in der Regel dreitägiger Laufzeit begab die Bundesbank im Rahmen ihrer Geldmarktsteuerung, um im Falle von Liquiditätsüberschüssen ein übermäßiges Absinken der Zinsen am Geldmarkt zu verhindern.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Liquiditätspapiere — ⇡ Schatzwechsel und ⇡ unverzinsliche Schatzanweisungen, die der Bund der ⇡ Deutschen Bundesbank auf Verlangen zur Verfügung stellen musste, wenn die ⇡ Mobilisierungspapiere bis zum vollen Wert der Ausgleichsforderung in Umlauf gebracht waren. Die …   Lexikon der Economics

  • Liquiditätspapier — Liquiditätspapiere sind Forderungen, die die Deutsche Bundesbank zur Offenmarkpolitik einsetzte. Sind die Mobilisierungspapiere durch die Deutsche Bundesbank bis zum Nennbetrag der Ausgleichsforderung von 8,1 Mrd. DM in Umlauf gebracht worden, so …   Deutsch Wikipedia

  • Ausgleichsforderung — Im Zusammenhang mit der Währungsreform von 1948 wurden bei der Währungsgesetzgebung zur Deutschen Mark in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands Ausgleichsforderungen geschaffen. Sie sind eine besondere Art von Schuldtiteln der Öffentlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Offenmarktpolitik — Ọf|fen|markt|po|li|tik 〈f.; ; unz.〉 Beeinflussung der in einem Land umlaufenden Geldmenge durch An u. Verkauf von Wertpapieren seitens der staatl. Notenbank * * * Of|fen|mạrkt|po|li|tik, die [LÜ von engl. open market policy] (Wirtsch.): von… …   Universal-Lexikon

  • Finanzierungspapiere — Finanzierungspapiere,   Geldmarktpapiere mit relativ kurzer Laufzeit, die von öffentlichen Haushalten (Bund, Bundesländer, Sondervermögen des Bundes) zur Deckung ihres Kreditbedarfs emittiert werden. Zu den Finanzierungspapieren gehören v. a.… …   Universal-Lexikon

  • Schatzanweisungen — Schatz|anweisungen,   kurz , mittel und längerfristige Schuldverschreibungen des Bundes, der Länder und der Sondervermögen; eine Form der öffentlichen Schulden. Verzinsliche Schatzanweisungen (einschließlich Kassenobligationen) sind… …   Universal-Lexikon

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